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Dienstag, 28. Mai 2013

Schloßverkauf: wenn nach erster Liebe eine sehr große Distanz entsteht

2013: Das Frühjahr stellt sich dar, wie das gesamte Jahr zuvor vergangen ist:
Es ist still geworden um das Schloss. Nur selten zeigt ein Auto mit niederländischem Kennzeichen auf dem mit Kies bestreuten Schlosshof die Anwesenheit des Schlossherrn Jan van Ede.
(Auszug von 2012 aus der und zugleich Verknüpfung mit der Heimatseite Weißig/Oßling)

ein dunkler Rahmen um eine einstmals schöne Idee

Auf der Heimatseite der Gemeinde Weißig/Oßling fand ich dieser Tage einen interessanten Eintrag mit dem Datum 12. Mai 2013. Wobei mit dem von mir gewählten Begriff 'Eintrag' ein falsches Bild entstehen könnte. Es existiert nämlich und zwischenzeitlich als eigenständige Rubrik mit eigenem Button die aufschlussreiche Seite 'SCHLOSSVERKAUF'.
Im Sinne einer Chronologie zeigt der Autor Manfred Prescher die Bemühungen darum, ein tragfähiges Konzept für die Nutzung des Schlosses nach seiner Schließung 1993 als Kinderheim für den Erhalt des Gebäudekomplexes und für die weitere Zukunft der Immobilie zu finden. Es sind sehr viele interessante und (zumindest) mir unbekannte Abschnitte, Irrungen und Verwirrungen darin zu finden, bis 2005 der Holländer Jan Pierre van Ede des Schloß erwarb. 2013 ist von der anfänglichen Euphorie der rauschenden Ballnächte zu Beginn kaum noch etwas zu spüren, liest man. Prescher schreibt am Ende seines Beitrags davon, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Heimatverein und Schloßherrn van Ede spürbar abgekühlt hat. Es wird zum Abschluss an die Gemeinsamkeiten appelliert, die wieder in den Vordergrund rücken sollten.
Daraus ergibt sich für mich die Frage nach genau dieser Gemeinsamkeit oder den Gemeinsamkeiten. Um welche Gemeinsamkeiten geht es hierbei bzw. gibt es überhaupt Gemeinsamkeiten zwischen dem Heimatverein und dem Schlossbesitzer? Immer wieder erlebte ich enttäuschte Menschen, die nach einem gemeinsamen Event mit dem Schlossherren zu dem Schluss kamen, sich an solchen Aktivitäten nicht mehr beteiligen zu wollen.
Wer sich in meinem blog, etwas Zeit nehmend, auf Spurensuche begibt, findet interessante und erklärende Angaben aus der Hand des Schloßherrn in seinen eigenen Kommentaren in den unterschiedlichen Beiträgen. Er sprach schon immer davon, dass er "Mitrucker" sich wünscht und auch sucht. Das sollten Menschen sein, die mit viel Herzblut zur Sache stehen und Ideen einbringen. Jan Pierre van Ede suchte und fand stets helfende Hände.
Wenn ich im Nachhinein einige der enttäuschten Mitgestalter bei solchen Events nach dem Grund ihrer Enttäuschung befragte, ergab sich fast übereinstimmend das folgende Bild. Jeder erhoffte sich aus dem Namen und dem Image des Jan Pierre van Ede und seines Weißiger Schlosses für sich selbst, schnell und ohne großenen Aufwand Kapital zu schlagen. Das trat bei ihnen in den seltensten Fällen ein. Mit dem 5 € Eintrittsgeld baute der Schloßherr beispielsweise die Kapelle weiter aus. Ein für aufmerksame Beobachter sichtbares Ergebnis sind die neuen Bleiglasfenster in der Kapelle des Schlosses, die aus diesen Einnahmen nacheinander in den letzten Jahren eingebaut werden konnten. Er führte als Hausherr selbst die umworbenen Besucher hochherrschaftlich durch die neu gestalteten, familiären Räume und das restliche Haus bis hoch zur Turmspitze. Mit Charme, Witz und Kostüm verband man die Geschichte des Schlosses mit den Zielen für die weitere Gestaltung des Schlosses in der nahen Zukunft. Das begeisterte die Besucher sehr, denn genau deshalb sind sie ins Schloss gekommen. Über das Rahmenprogramm im Hof machten sie sich weniger Gedanken. Weshalb auch? Kaum ein einziger Besucher verließ ohne ein angenehmes Gefühl die Feste und Veranstaltungen des Jan Pierre van Ede.


aus der Distanz betrachtet:

Schloßparkblick mit Turm


"Mitrucker" werden auch weiterhin vom Schloßherrn gesucht:

Schlossparkblick mit Gärtnerdetail


geschlossene Tore sagen, die van Edes sind gerade mal nicht da:

Torblick


Dienstag, 21. Mai 2013

Pfingstsonntag auf Schloß Weißig bei Oßling


als Landschleicher unterwegs nach Weißig/Oßling



Für den frühsommerlichen Pfingstsonntag 2013 nahmen wir zwei uns vor, liebgewonnene und bekannte Plätze in der Lausitz zu besuchen. Ein Besuch in der Gemeinde Weißig bei Oßling gehört fast wie selbstverständlich dazu.
Das Auto geschwind entlang der Dorfstraße im Schatten der alten Linden abgestellt und schon beginnt der Rundgang im Dorf. Wie stets führen uns die ersten Schritte hin zum schönsten Haus im Dorfe. Wir erfreuen uns an dessen weiteren Veränderungen und gleichzeitig holen wir uns Inspiration.

wohnen der feinen ländlichen Art, das für uns schönste Haus im Dorf



Seit das Gelände und der Park rund um das Schloß gesperrt sind, bereitet ein Besuch der Anlage viel weniger Freude. Den vielen Radfahrern erging es an diesem Sonntag ebenso. Sie eilten nur noch vorbei. Den Wirt des Biergartens wird das an diesem heißen Frühsommertag sehr gefreut haben.
Doch ich versprach dem Schloßherren Jan Pierre van Ede im zeitigen Frühjahr, dass ich bei optimaleren Licht- und Pflanzenbedingungen wieder etwas über seine Vorhaben und seine Ergebnisse berichten werde.
Van Ede sucht weiterhin Partner oder Käufer für Teile seines Arials oder für verschiedene Gebäude des Guts.  An diesem Fachwerkhaus ist für alle lesbar das erhoffte Leistungsangebot aufgelistet.

Gartengrundstück, Gewerberäume, Stallung, Heuboden, Wohnraum, alles noch sanierungsbedürftig,
 doch alles ist zu haben


Während die Suche nach Mietern und Käufern weiter geht, fällt das Dach einer Seite der großflächigen Scheunen bereits in sich zusammen.




Wohltuend nimmt sich hingegen das 2012 zum 125jährigen Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr Weißig von den beiden Kunstmalern "HaLo" Hans Lohan und Arthur Aulich aus Hoyerswerda gestaltete "Spritzenhäuschen" der FFW Weißig aus. Es ist an der Dorfstraße auf der Höhe des Festplatzes im Dorf zu finden.
Ob nun jedes einzelne Haus der Gemeinde Weißig in diesem Stile einer Veränderung bedarf, bleibt dem Kunstgeschmack eines jeden Betrachters vorbehalten.

Zum unten stehenden Foto:
Moritz Oskar von Zehmen wird hierauf als Initiator des Weißiger Spritzenvereins (1887) angeführt, das war vor 125 Jahren, für die eigentliche FFW von Weißíg gilt der 1. Oktober 1942 als Gründungsjahr, das ist erst 70 Jahre her. Was ist nun richtig ?

Moritz Oskar von Zehmen war der Initiator (1887) des Weißiger Spritzenvereins


Am und um das Schloß herum hat sich nichts oder kaum etwas verändert. Zumindest trifft diese Einschätzung auf das zu, was man mit dem Blick über den Zaun oder die Hecke erspähen kann.

morbider Charme aus Rost und vertrockneten Blumen
  

Nun beginnt wieder die warme Jahreszeit, also eine optimale Zeit für den Bau bzw. einen Umbau. Davon schrieb mir Jan Pierre van Ede zu Beginn des Jahres 2013. Im Arial zwischen "Eierannahmestelle" und "Schnapsbrennerei" plante er den Ausbau von Räumen. Klarheit über deren Nutzung nach einer Fertigstellung bestand damals noch nicht. Aber es sind zwei Varianten im Gespräch gewesen, die Vermietung als Ferienwohnung oder die Vermietung als Wohnraum im Sinne einer klassischen Wohnung konnte sich van Ede vorstellen.
Vielleicht schwebte ihm bei diesen Gedanken ein ganz bestimmtes Bild des holländischen Malers Anton Pieck vor und vielleicht auch ein solcher Blick, wie der aktuelle durch die Fensterscheibe der "Eierannahmestelle": 



Alles andere sah zu Pfingsten 2013 und durch die Scheibe geblickt noch so aus. Der Bau muss erst noch beginnen.




Am Ende unseres Rundganges um das Schloß herum, wagten wir zwei noch einen "verspielten" Blick auf einen der Hausgiebel des Schlosses Weißig, bevor wir in die Teichwirtschaft Weißig zum Verzehr einer zünftigen Fischsuppe fuhren.